2020 hat Mavi Phoenix mitten in den ersten Lockdown nach vielbeachteten Songs und EPs sein Debütalbum „Boys Toys” veröffentlicht. Dass zu der Zeit keine Konzerte stattfinden konnten, passte gut, denn eine große Sache stand an. Damals begann der aus Linz stammende Musiker, dem bei seinem ersten Karriereanlauf als toughe blonde Rapperin auch international hohes Potenzial attestiert wurde, mit seiner Hormontherapie. Er brauchte die Kraft für die so lang ersehnte Transformation von der Frau, die von klein auf das Gefühl hatte, im falschen Körper zu stecken, zum Transmann. Das zweite Album "Marlon" war auch unter musikalischen Vorzeichen ein Neustart: weniger Rap, mehr Gesang, weniger Beats, mehr Gitarre. Und auch die Stimme ist neu. Der Künstlername Mavi Phoenix indes ist geblieben. Zum Teil aus pragmatischen Gründen, weil eine Änderung auf Spotify & Co eine mühsame logistische Übung wäre. Noch mehr aber als Statement, wie Marlon Nader – so lautet der bürgerliche Name des 29-jährigen Künstlers – erklärt. "Es war mir wichtig, den Namen beizubehalten, auch wenn die Musik vielleicht anders klingt. Deshalb war nicht alles, was ich als Frau gemacht habe, scheiße. Mir geht es darum, Frieden mit meiner Vergangenheit zu schließen." Mittlerweile ist auch ein drittes Album erschienen. Support: Ben Clean.