Sein musikalisches Handwerk hat Bernhard Eder einst in einer oberösterreichischen Blasmusikkapelle erlernt. Als Singer/Songwriter ist der auch als Theatermusiker gefragte Wahlwiener nun ein Spezialist für gefühlvoll-ruhiges und oft reduziert angelegtes Liedgut. Nicht, dass er nicht auch etwas flotter könnte, aber seine eigentliche Bestimmung ist die Musik gewordene Schwermut. Zuletzt rang er mit "Subterranean Echoes" (2021) den harten Lockdown-Zeiten eine zutiefst melancholische Platte ab. Die Songs erzählten von Isolation und vom lähmenden Warten. Das neue Album "Golden Days", das Eder gemeinsam mit Markus Perner von der Band Garish produziert hat, bringt auch keinen Happy-Sound. Aber es macht schon einen Unterschied, dass der erste Song "Touropa" mit einem flottem Groove einsetzt. Die ganze Platte wurde mit Band im Studio 2 des Radiokulturhaus eingespielt. Das sorgt für eine Direktheit und Energie, die Eders Melancholie schön konterkariert.