Klobiger, spröder Lärmrock, kombiniert mit eigenwilligen und definitiv anders als gut gelaunten Texten, intoniert von einem Zornbinkerl am Mikrofon: So verhielt sich das in den frühen Jahren bei Kreisky. Mit "Blick auf die Alpen" (2014) und "Blitz" (2018) hat sich das österreichische Quartett, das in Wien seinen Hauptwohnsitz hat, zusehends dem Pop geöffnet, ohne dabei seine charakteristische Stacheligkeit aufzugeben.Brachial, jedoch zugänglich, teils tanzbar und manchmal geradezu ohrwurmig, lautete das modifizierte Motto, dem auch das Anfang 2021 erschienene sechste Studioalbum "Atlantis" folgt. In acht Liedern erzählt Franz Wenzl sprachlich gewohnt eigensinnig mit wenigen Worten bildstarke Geschichten; eingebettet in Musik, die zwischen kosmischen Synthesizern, geradlinigen Punkgitarren und freundlich vertracktem Rock viele Stückerln spielt. Die charakteristische Kreisky-Ästhetik bleibt gewahrt, ist bei aller Freude an der Schroffheit aber aktuelle eher feingliedrig statt grobklotzig. Die Grazer Band Kobrakasino - mitlerweile nach Wien übersiedelt - spielt Pop mit Kunstanspruch und "hauchdünnen, vielschichtigen Melodien, die sich unbemerkt in die Höhe schrauben". Als Gast lädt sie sich Spoken Word-Artist Mina Hagen-Canaval auf die Bühne.