Sie sind die siamesischen Zwillinge der heimischen Kleinkunstbühnen: Untrennbar verbunden, denn Christoph & Lollo gibt es nur gemeinsam. Begonnen hat alles tief in den 1990ern, als Dirk Stermann und Christoph Grissemann in ihrer Radiosendung "Salon Helga" das erste Lied der beiden spielten. Es hieß "Lebkuchenherz" und läutete das Frühwerk des satirischen Liedermacher-Duos ein, das nicht weniger als drei Alben mit Skispringerliedern hervorbringen sollte. Irgendwann haben sich Christoph Drexler und Lorenz "Lollo" Pichler jedoch davon emanzipiert. Nun machen sie fröhlich-ironische Protestlieder über das moderne Leben und das Internet. "Alles gut" titelt das neue Album, das diese Woche im Stadtsaal seine Bühnenpremiere erlebt. Die Aufgabenverteilung ist unverändert: Christoph singt die Lieder, die Lollo geschrieben hat. In "Wo sind die Hände?" hinterfragen die beiden Gepflogenheiten im Showgeschäft, die normalerweise von Künstlern wie Publikum einfach hingenommen werden. "Dieser Kaffee ist eindeutig überextrahiert" entpuppt sich als Sozialstudie über Auskenner und Mansplainer. Explizit politisch ist die "Inoffizielle Bundeshymne", die die Heimat lobt: mit ihren Lärmschutzwänden, ihren mächtigen Bürgermeistern und mit ihrem Beton. Also: Alles gut!