Hinter dem Künstlernamen Blonder Engel steckt ein österreichischer Musiker, der sich zwischen Liedermachertum und Kabarett nicht verbindlich entscheiden mag und seine zur akustischen Gitarre vorgetragenen Weltbetrachtungen und Lebensreflexionen daher mit Schmäh und Selbstironie ausstattet. Wenn er nicht gerade im Engelskostüm – seiner Entsprechung zum Bademantel von Udo Jürgens – auf der Bühne steht, hört er bürgerlich auf den Namen Felix Schobesberger. Der gebürtige Linzer wird demnächst 35 und fühlt sich schon mehr als 15 Jahre in der Kunstfigur wohl, die eigentlich nur als Witz gedacht war: Seine Laufbahn begann er mit postpubertären Parodien von Schlagertexten. Inzwischen sind seine Programme vielschichtiger und zum Teil ernsthaft geworden. Das gilt auch für das neue Album „Lieder, die lustig sind und manchmal ein bisserl traurig, aber das ist okay“. In den letzten Jahren hat Blonder Engel sich mit Country-Musik beschäftigt und so ertönt nun manche Slide Guitar. „I woit scho immer nach Amerika“, sind die ersten Worte auf der Platte. Country umfasst hier freilich auch das oberösterreichische Landleben („Schenste schiache Gegend“). Und ein bisschen Spaß muss auch sein, den bringen Lieder über Kryptozahlung beim Wirten und Star Wars.